Solar- und Spar-Projekte nutzen wirtschaftlichen Handlungsspielraum

Die Auswirkungen der Liberalisierung des Strommarktes waren sehr vielfältig. In einigen Bereichen haben sich die Rahmenbedingungen für Klimaschutzmaßnahmen deutlich verschlechtert. So hat sich z.B. die Wirtschaftlichkeit von Effizienzmaßnahmen bei großen Strombeziehern durch die zunächst deutlich gesunkenen Strompreise vorübergehend verschlechtert. In einigen Bereichen (z.B. für die Nutzung der Photovoltaik oder für den Einsatz von kleinen Blockheizkraftwerken bis zu einer Leistung von 50 kW) haben sich die Rahmenbedingungen für Investitionen seit der Liberalisierung verbessert.

Vor diesem Hintergrund wurde das Eco-Watt-Projekt (www.eco-watt.de) weiterentwickelt. Unter dem Stichwort 100.000 Watt Solar-Initiative wurde vom Wuppertal Institut in Kooperation mit dem Büro Ö-quadrat ein Konzept für Schulen erarbeitet. Die "100.000 Watt Solar-Initiative für Schulen in Nordrhein-Westfalen - Energieschule 2000+". Die Konzeption des Projektes wurde durch das Land NRW gefördert.

Die Grundidee der "100.000 Watt-Solar-Initiative" besteht darin, dass an ausgesuchten nordrhein-westfälischen Schulen pro Schüler 50 Watt solare Stromerzeugung installiert und 50 Watt an der Beleuchtungsleistung eingespart werden soll. Pro Schüler entfallen damit insgesamt 100 Watt Leistung an herkömmlicher Stromerzeugung. Eine Schule mit ca. 1.000 Schülerinnen und Schülern kann so ein 100.000 Watt-Solar-Einsparkraftwerk errichten.

Darüber hinaus wurde in den Projekten die Kooperation mit dem jeweiligen Energieversorger gesucht und gefunden: Bei der Sanierung des Aggertal-Gymnasiums wurde die Beleuchtungssanierung, eine 43 kW Solaranlage sowie der hydraulische Abgleich und die Pumpensanierung aus den Einlagen des Bürger-Contracting finanziert. Die Stromversorgung Aggertal trug die Investitionen für ein BHKW mit einer elektrischen Leistung von 50 Kilowatt und liefert aus dieser Anlage Wärme an die Schule. Diese Wärme wird zu einem Preis geliefert, der an den Gaspreis angelehnt ist.

Für dieses Projekt ergibt sich folgende Bilanz: In der Schule wird heute deutlich mehr Strom produziert als benötigt wird. Aufgrund der Energiesparmaßnahmen sind von dem ursprünglichen Stromverbrauch von 120.000 kWh pro Jahr nur noch rund 65.000 kWh übrig geblieben. Die Solaranlage liefert jährlich etwa 35.000 kWh und das Blockheizkraftwerk 230.000 kWh. So kommt es, dass die Schule heute rund vier Mal mehr Strom produziert als sie benötigt und rund 70% weniger CO2 produziert als vor der Sanierung.

Das Projekt wurde im Sommer 2003 wegen seines besonderen Beispielcharakters als Leitprojekt der Landesinitiative Zukunftsenergien NRW eingestuft.

Die Kapitalgeber (zum größten Teil Lehrer und Eltern von Schülern) können mit einer Kapitalverzinsung von über 6 Prozent rechnen. - Weitere Schulprojekte wurden bereits umgesetzt. Nähere Informationen unter www.solarundspar.de .

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