Wie funktioniert Energiespar-Contracting?

Klimaschutz hat in der Umweltpolitik der Bundesregierung oberste Priorität. Doch wie soll Klimaschutz auf der kommunalen Ebene praktiziert werden, wenn keine Haushaltsmittel verfügbar sind?

Das "Zauberwort" in einem solchen Fall heißt Energiespar-Contracting. Bei diesem Modell setzt die Verwaltung keine eigenen Mittel ein, "sie lässt sparen". Wie das funktionieren soll, zeigt ein Ratgeber des Umweltbundesamtes. "Energiespar-Contracting als Beitrag zu Klimaschutz und Kostensenkung" ist der Titel der leicht verständlichen und interessanten Broschüre. Anhand von Praxisbeispielen wird das Verfahren darlegt, bei dem Umwelt, Wirtschaft und die Kassen der öffentlichen Hand gewinnen: Die Verwaltung schreibt ein oder mehrere Gebäude für die Durchführung von Energiesparmaßnahmen aus. Aus der Reihe der Firmen, die sich für das Projekt bewerben, wird diejenige ausgewählt, die die höchste Energiekosteneinsparung anbietet. Mit dieser Firma schließt die Stadt einen Vertrag. Mit diesem lässt sich die Stadt die geplanten Investitionen und die garantierte Energieeinsparung über eine festgelegte Vertragszeit absichern. Im Gegenzug erhält der Contractor die tatsächlich realisierten Energiekosteneinsparungen über die Vertragszeit, die in der Regel zwischen sieben und zehn Jahren beträgt. Die Investition, die Kapitalbeschaffung, die Wartung der neu installierten Anlagen sowie der Nachweis der Energiekosteneinsparung ist Sache des Contractors.

Da Maßnahmen zur Energieeinsparung in der Regel wirtschaftlich sind, macht der Contractor mit der Energieeinsparung noch ein Geschäft - zumindest, wenn das Projekt nach Plan verläuft. Die Stadt gewinnt ebenfalls bei solchen Projekten. Nach Ablauf der Vertragslaufzeit sparen die vom Contractor installierten Anlagen zugunsten der städtischen Energierechnung. Nach der Auffassung des Präsidenten des Umweltbundesamtes, Prof. Troge, ist somit allen geholfen: "Der Umwelt, durch den reduzierten Energieeinsatz, der Stadt durch geringere Energiekostenrechnung und dem Contractor, der mit dem Projekt Arbeitsplätze sichert und einen Gewinn erwirtschaftet."

Dennoch gibt es gegen das Einspar-Contracting viele Vorbehalte. Mit diesen setzt sich die vom Büro Ö-quadrat, dem Öko-Institut e.V. und der Berliner Energieagentur erarbeitete Broschüre auseinander, die beim Umweltbundesamt erschienen ist. Anhand von vielen praktischen Beispielen zeigt der Ratgeber die richtige Herangehensweise an das Energiespar-Contracting und räumt mit alten Vorbehalten und Vorurteilen auf.

Die Broschüre "Energiespar-Contracting als Beitrag zu Klimaschutz und Kostensenkung" ist kostenlos über das Umweltbundesamt in Berlin zu beziehen.

www.umweltbundesamt.de/en/publikationen/energiespar-contracting-als-beitrag-zu-klimaschutz-0

Die Broschüre "Eco-Watt. Klimaschutz als Kapitalanlage" zeigt anhand des praktischen Beispiels der Staudinger Gesamtschule wie Energiespar-Contracting mit Bürgerbeteiligung funktioniert.

Weitere InformationenDie Broschüre kann über die Regio-Energieagentur Freiburg bezogen werden. www.energieagentur-freiburg.de

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