Das Modellprojekt Dreifacher Klimaschutz
Das Projekt Dreifacher Klimaschutz stellt sich gleich zwei großen Herausforderungen im Klimaschutz, der Reduzierung des Stromverbrauchs in privaten Haushalten und dem Ausbau von Erneuerbaren Energien. Dies wird erreicht, indem Haushalte eine Stromsparberatung erhalten und einen Teil ihrer Stromkostenersparnisse in den Bau einer gemeinsamen PV-Anlage investieren. Die Erträge der PV-Anlage wiederum werden zur Förderung weiter Klimaschutzmaßnahmen verwendet, wodurch sich insgesamt ein dreifacher Klimaschutz ergibt.
Projektidee
Im Modellprojekt Dreifacher Klimaschutz erhielten Kundenhaushalte der Elektrizitätswerke Schönau mit überdurchschnittlichem Stromverbrauch (im Schnitt rund 5.300 kWh) eine intensive und für die Kundinnen und Kunden kostenfreie Stromsparberatung. Gleichzeitig wurden von den Beratern Direktinstallationen stromsparender Kleingeräte vorgenommen. Die beteiligten Haushalte wurden dabei gebeten, die Einsparung der ersten drei Jahre für die Errichtung einer Photovoltaik-Anlage zu spenden. Die Erträge aus dieser PV-Anlage werden wiederum für weitere Klimaschutzprojekten eingesetzt. Damit wird ein dreifacher Klimaschutz erzielt:
- Die Haushalte verbrauchen weniger Strom
- Die PV-Anlage produziert im Betrieb zusätzlichen CO₂-freien Solarstrom
- Die Erträge aus dem Verkauf des Sonnenstroms fließen in Klimaschutzprojekte
Auftraggeber und Fördermittel
Dreifacher Klimaschutz ist ein Projekt der Elektrizitätswerke Schönau, das von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt gefördert wurde. An diesem Projekt beteiligt waren:
- Öko-Institut und Büro Ö-quadrat haben das Projekt konzipiert und sind verantwortlich für die wissenschaftliche Begleitung und Auswertung.
- Die Energieagentur Regio Freiburg führte in unserem Auftrag die Einsparberatungen vor Ort durch.
- Die Stiftung Zukunftserbe, die den Bau der PV-Anlage vorfinanziert hat und die Reinvestition der PV-Erträge in neue Klimaschutzmaßnahmen sicherstellt.
Wichtigste Ergebnisse
Am Projekt Dreifacher Klimaschutz nahmen insgesamt 31 Haushalte teil, die eine etwa zweistündige Stromsparberatung erhielten. Bei der Vor-Ort Beratung wurden direkt stromsparende Kleingeräte installiert (LED, Steckerleisten, Zeitschaltuhren, Warmwassersparer) und es wurde den Haushalten Hinweise für die stromsparende Nutzung und den Kauf von effizienten Geräten gegeben. Die Zählerstände wurden bei der Beratung erfasst.
Ein Jahr später wurden die Zählerstände erneut abgelesen und dien Einsparungen berechnet. Die zu Projektbeginn abgeschätzten durchschnittlichen Einsparungen von 570 kWh pro Haushalt und Jahr wurden überraschenderweise mit durchschnittlich 1.524 kWh weit übertroffen. Nach Abzug von Sondereffekten (z.B. Bau einer eigenen PV-Anlage und dadurch geringerer Strombezug bei der EWS) lag die durchschnittliche Stromeinsparung mit 1.282 kWh immer noch deutlich über den zu Projektbeginn erwarteten Einsparungen.
Die Stromkosteneinsparungen lagen bei etwa 460 Euro pro Haushalt und Jahr. Hochgerechnet auf drei Jahre liegen die Stromkosteneinsparung der Haushalte zusammen bei rund 40.000 Euro, ausreichend für die Finanzierung einer etwa 30 kW großen PV-Anlage.
Um alle Aktivitäten während der Projektlaufzeit umsetzen zu können, wurde der Bau der PV-Anlage durch die Stiftung Zukunftserbe vorfinanziert. Die PV-Anlage befindet sich auf dem Schuldach der Gemeinde Horben (in der Nähe Freiburg) und produziert rund 33.300 kWh Sonnenstrom pro Jahr.
Die hier verlinkte Studie gibt eine Beschreibung über die Voraussetzungen und den Ablauf des Projektes und fasst die Ergebnisse der Stromsparberatung und die Klimawirkung des Projekts zusammen.
Ansprechpartner
Dr. Sebastian Albert-Seifried
Büro Ö-quadrat
Turnseestr. 44
79102 Freiburg
Tel. 0761-70773279
E-Mail